
Caladium „Brandywine“ und „Scarlet Pimpernel“ im Garten (Foto: Doctor Whom, Lizenz: GNU)
Deutsche Namen für die Südamerikanische Buntwurz, wie die Kaladien auch genannt werden, sind Elefantenohr (allerdings werden auch Pflanzen der verwandten Gattungen Alocasia, Colocasia, und Xanthosoma so bezeichnet), Jesus-Herz oder Engelsflügel. Zur Gattung Caladium (zählt zur Familie der Aaronstabgewächse Araceae) gehören sieben Pflanzenarten, darunter: C. bicolor (auch C. marmoratum, C. picturatum und C. hortulanum genannt) aber auch C. humboldtii, C. lindenii und C. schomburgkii.
Kaladien sind Knollenpflanzen mit schlanken, bis zu 15 cm langen Sprossen und werden 40 bis 90 cm hoch. Sie sind temperaturempfindlich (USDA-Zone 10), in kalten Regionen wachsen sie oft nur als Zimmerpflanzen. Besonders auffällig an Pflanzen der Gattung Caladia sind die (je nach Art) schild-, pfeil- oder lanzettförmigen Blätter, die bis zu 45 cm lang und breit werden können, allerdings gibt es seit kurzem auch gezüchtete Zwergvariationen. Aus den im Frühjahr erscheinenden, unscheinbaren Blütenständen mit grünweißer Spatha entwickeln sich weiße Beeren.

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Mehr als 120 Kaladien-Sorten sind Züchtungen von Caladium bicolor, die Variationen mit lanzettförmigen Blättern gehen auf die Art C. schomburgkii zurück. Die einzelnen Blatt-Variationen weisen ein unglaubliches Farbspektrum auf, das von weiß bis schwarz über rot, pink, weiß, grün/gelbgrün mit kontrastreichen Blattrippen und Rändern erstaunliche viele Facetten enthält.
Es gibt Kaladien mit langen und (halb-)herzförmigen Blättern, die an langen Stielen getragen werden (engl. „fancy-leaved“) und welche mit lanzettförmigen, relativ kleinen und spitzen Blättern an kurzen Stielen (engl. „strap-leaved“ oder „lance-leaved“). Letztere produzieren pro Knolle mehr Blätter als die herzblättrigen Kaladien und eignen sich hervorragend als Dekoration für Schnittblumen.
Einige der bekanntesten und beliebtesten Variationen von „fancy-leaved“ Kaladien sind:
- Aaron (weiß mit grünen Rändern)
Caladium (weiß mit grünen Adern)
Carolyn Whorton (rosa mit roten Adern und grünen Rändern)
Fannie Munson (rosa mit roséfarbenen Adern, die hellgrün trassiert werden)
Fire Chief (dunkles rosa)
Florida Fantasy (weiß mit roten Adern)
Freida Hemple (tiefes rot mit grünen Rändern)
Gypsy Rose (rosa Adern mit grünen Flecken)
June Bride (weiß mit grünen Rändern)
Kathleen (zart lachsfarben mit grünen Rändern)
Marie Moir (weißliches grün, rot gepunktet)
Pink Beauty (rosa mit dunkel-rosa Adern und grünen Rändern)
Pink Cloud (rosa mit grünen Rändern)
Postman Joyner (dunkelrot mir grünen Rändern)
Red Flash (dunkelrot mit fuchsienfarbenen Punkten und grünen Rändern)
Rosebud (rot mit grünen Rändern)
White Queen (weiß mit roten und grünen Adern)
White Christmas (weiß mit grünen Adern)

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Die bekanntesten und beliebtesten Variationen von Kaladien mit lanzettförmigen Blättern:
- Caloosahatchee (weiß mit grünen Rändern)
Caladium Jr. (Zwergform, weiß mit grünen Rändern)
Clarice (blass cremefarben bis rosa, rot-gesprenkelt)
Florida Sweetheart (leichtes rosa mit krausen grünen Rändern)
Gingerland (weiß mit roten Klecksen und grünen Rändern)
Lance Whorton (karmesinrote [das ist doch mal eine Farbe!] Adern mit weißen Klecksen und grünen Rändern)
Miss Muffett (Zwergform, grüngelb geprenkelt und kastanienbraun)
Pink Symphony (rosa mit grünen Adern)
Red Frill (rot, exzellent für Körbe mit Hängepflanzen)
Rosalie (rote Blätter und Adern mit grünen Rändern)
White Wing (weiß mit grün-getüpfelten Rändern)

Die Blätter von Kaladien sind extrem wasserabweisend (Lizenz: CC-by-sa)
Die ursprüngliche Heimat der Kaladien ist Brasilien, ihr Wachstumsgebiet erstreckt sich jedoch über Süd- bis nach Zentralamerika. Dort findet man sie auf Waldlichtungen und Böschungen an Bächen, wo sie zu Trockenzeiten eine Ruhephase einlegen. Im späten 18. Jahrhundert kamen die ersten Kaladien nach Europa und wurden dort kultiviert.
Wo bekomme ich Kaladien her? Meist werden die Pflanzen als Knolle angeboten (seltener als Steckling oder ausgewachsene Pflanze), in Deutschlands Gartenzentren sind sie jedoch nicht sehr häufig zu finden. Sollte man mal eine Reise nach Florida machen, kann man sich mit Kaladien regelrecht zudecken, dort gibt es die größte Vielfalt im Handel. Große Knollen bringen übrigens Pflanzen mit großen Blättern hervor. Und man sollte vor dem Kauf achtsam sein: sind die Knollen weich und schwammig, kann dies ein Indiz dafür sein, dass sie einen Kälteschaden erlitten haben.

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Wenn ich eine habe, wie pflege ich die dann am Besten? Die Auspflanzung der Knolle sollte nur zur Frühlingszeit in feuchter, aber gut wasserdurchlässiger, lehmfreier, humushaltiger und leicht saurer (pH-Wert 6.0/6.5) Erde im Halbschatten erfolgen. Dabei 5 Zentimeter tief eintopfen, 45 Zentimeter zu anderen Pflanzen Platz lassen. Die Kaladie sollte dann unter Glas gehalten werden, da starker Regen (besonders in Kombination mit Sandkörnern) gravierende Schäden an den Blättern anrichten kann. Bei der Standortwahl ist jedoch Vorsicht geboten: Je sonniger der Standort, umso blasser die Blattfarben – je schattiger der Standort, umso schwacher die Blattstiele. Am Besten ist direkte Morgensonne, drei bis vier Stunden am Tag. Bei hoher Luftfeuchtigkeit und Temperaturen von 13 bis 21° C sollte die Kaladie gehalten werden, bis sie nach etwa sechs Wochen ausgewachsen ist. Während des Wachstums ist reichlich Wasser angebracht, monatlich kann flüssiger Volldünger gegeben werden. Im Herbst sollte dann weniger gegossen werden, nach dem Welken der Blätter muss die Knolle bei über 21° Celsius fast trocken gehalten werden. Bereits nach etwa acht Wochen wird sie wieder zu sprießen beginnen, kann aber bis zum Auspflanzen im Frühjahr warten. Achtung bei der Handhabung: sämtliche Pflanzenteile sind giftig und können bei empfindlicher Haut Irritationen hervorrufen.
Wo sind Kaladien sonst noch zu sehen? Im August kann man in Lake Placid (Florida, USA) einen Großteil der weltweiten Caladium-Felder von hiesigen Farmern bestaunen. Seit Juli 2003 gibt es den „Florida Caladium Showcase“ in Kissimmee die größte In- und Outdoor Ausstellung, in der auch neue Caladium-Variationen vorgestellt werden.

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Aber egal wie viele neue Formen noch dazu kommen, genug Vielfalt gibt es jetzt schon. Und jede einzelne Form der Kaladien ist eine Augenweide für sich. Ordentlich gepflegt und farblich geschickt kombiniert, zaubern sie mit ihrem Anmut und ihrer farblichen Eleganz einen atemberaubenden Anblick in jeden Garten.



Vielen Dank an die Fotografen für die Bildersammlung (via Flickr und v.l.n.r.): jmsuther/CC-by-nc-nd, CodeCutter/CC-by-nd-nc, I will always be Saffanna/CC-by-nc, jessamyn/CC-by-nc-sa, kwsanders/CC-by-nc-nd, ronk53/CC-by-nc, ronk53/CC-by-nc, Andy Tinkham/CC-by-nc-sa, My Little Photo Album/CC-by-nc-nd, j.towbin/CC-by-nc-d, My Little Photo Album/CC-by-nc-nd und My Little Photo Album/CC-by-nc-nd
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